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Herausfordernder Umbau eines Schulgebäudes aus dem 19. Jahrhundert

Herausfordernder Umbau eines Schulgebäudes aus dem 19. Jahrhundert

14.07.2020
Strahlt in neuem Glanz: Das Gebäude „Alte Knabenschule“, in dem die neue Fachakademie für Sozialpädagogik sowie die neue Berufsfachschule für Kinderpflege in Furth im Wald ein neues Zuhause erhielten, wurde grundlegend modernisiert. 
Brandschutz, eine geringe Aufbauhöhe sowie eine begrenzte statische Belastbarkeit waren die wesentlichen Herausforderungen, die die Architekten beim Umbau des Gebäudes einer ehemaligen Knabenschule vom Ende des 19. Jahrhunderts bewältigen mussten. Mit einem Gipsfaser-Trockenestrich-System wurde schließlich eine Lösung realisiert, die nicht brennbar, leicht sowie belastbar und so schlank im Aufbau ist, dass der Übergang zwischen Fußboden und den alten Naturstein-Treppen stufenlos ausgeführt werden konnte. Die Konstruktion entsprach außerdem den Anforderungen im Anwendungsbereich 3.

Erhalt der alten Holzbalkendecke

Eine besondere Herausforderung beim Umbau des Gebäudes waren die alten Holzbalkendecken, die erhalten bleiben sollten. Hier galt es vor allem drei Probleme zu lösen:

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  1. Statik, denn obwohl zusätzlich je zwei Stahlträger die Spannweite der Holzbalken verringern, war die Tragfähigkeit der Konstruktion begrenzt
  2. Brandschutz, da das Gebäude gemäß Art. 2 (3) BayBO der Gebäudeklasse 5 entspricht und nach Art. 2(4) Nr. 13 der BayBO einen Sonderbau darstellt, waren ausschließlich Konstruktionen zulässig, die die Brandschutzanforderung F90 erfüllen
  3. Aufbauhöhe, weil die alten Treppen mit Naturstein-Belag erhalten bleiben sollten, musste die Höhe des neuen Bodenaufbaus so gering wie möglich geplant werden, um zusätzliche Stufen im Übergangsbereich zwischen Treppe und Fußboden zu vermeiden.
Vor diesem Hintergrund standen von Anfang an Trockenestrich-Systeme im Fokus der Planer.

Vorteil Trockenestrich-Systeme

Trockenestrich-Systeme punkten durch ein niedriges Flächengewicht, so dass keine statischen Probleme auftreten. Je nach Fabrikat, Aufbau und System sind in Trockenbauweise Flächengewichte ab 20 kg/m² möglich. Bei Zementestrichen zum Beispiel müssen dagegen je nach Dicke Flächengewichte von 100 bis 120 kg/m² berücksichtigt werden. Dabei ist die Belastbarkeit von Trockenestrichen durchaus mit herkömmlichen, massiven Estrichsystemen vergleichbar.

Hinzu kommen Sicherheit im Brandschutz (nicht brennbar, Klasse A2-s1 d0 nach EN 13501) sowie gute Trittschall- und Wärmedämmung. Dabei wird keine zusätzliche Feuchtigkeit in den Bau eingebracht, so dass lange Trocknungszeiten - bei konventionellen Estrichen müssen hier durchaus Zeiträume von vier Wochen und mehr berücksichtigt werden – entfallen. Vielmehr kann nach der Verlegung von fermacell® Trocken-Estrichen fast ohne Zeitverzug weiter gearbeitet werden. Sie sind sofort begehbar und unmittelbar nach dem Aushärten des Klebers voll belastbar, der gewünschte Oberbelag kann sofort aufgebracht werden. Dafür wird unter normalen Temperaturbedingungen im Raum eine Zeitspanne von lediglich 24 Stunden veranschlagt.

Schnelle Verarbeitung

Architekt Peter Hickl entschied sich für das fermacell® Estrich-Element 2 E 33. Es besteht aus zwei werkseitig verklebten 12,5 mm dicken fermacell® Platten im Format 150 x 50 cm mit einer rückseitigen Kaschierung aus 10 mm Holzfaser. Es kombiniert gute Trittschalldämmung mit einem stabilen Bodenaufbau. Ein umlaufender 5 cm breiter Stufenfalz gewährleistet in Kombination mit dem handlichen Format und geringem Gewicht eine schnelle und einfache Verarbeitung. Nachfolgende Gewerke konnten so unmittelbar nach der Verlegung und ohne Zeitverzug den PVC-Bodenbelag in Parkett-Optik aufbringen.
 
Vor der Verarbeitung der Estrich-Elemente wurden die bestehenden Holzbalkendecken über dem Kellergeschoss und dem 1. Obergeschoss statisch durch den zusätzlichen Einbau von Stahlträgern verstärkt, die die Spannweite der Holzbalkendecke verringern. Im Verwaltungsbereich des Erdgeschosses sowie in den Klassenräumen und im Flurbereich des ersten und zweiten Obergeschosses entfernten die Verarbeiter dann die Dielenbretter der alten Holzbalkendecke und ersetzten sie durch Holzwerkstoffplatten. Um den für die Verlegung der fermacell® Estrich-Elemente notwendigen ebenen Untergrund zu gewährleisten, brachten die Handwerker auf der gesamten Fläche anschließend die fermacell™ Bodennivelliermasse auf. Das selbstverlaufende, kunststoffvergütete Material ist besonders geeignet für den Ausgleich von Unebenheiten bis zu 20 mm und bereits ab 1 mm Schichtdicke stuhlrollenfest nach DIN EN 12529.
 

Belegreife nach 24 Stunden

Nach dem Auftragen der fermacell™ Bodennivelliermasse begannen die Handwerker mit der Verlegung der Estrich-Elemente. Die Verarbeitung erfolgte dabei jeweils vom Raumende zur Tür hin schwimmend im schleppenden Verband (Fugenversatz > 20 cm). Die einzelnen Elemente wurden mit fermacell™ Estrichkleber verklebt. Da die Kleberflaschen mit einer Doppelöffnung ausgestattet sind, konnte die Masse in einem Arbeitsgang gleichmäßig und ausreichend dosiert in zwei Kleberschnüren aufgetragen werden. Die frisch verklebten Estrich-Elemente wurden anschließend im Falzbereich verschraubt bzw. verklammert.
 
Nach Aushärtung des Klebers (ca. 24. Stunden später) war der Boden voll belastbar und belegreif. Da die Architekten einen PVC Bodenbelag vorgesehen hatten – lediglich im Verwaltungsbereich des Erdgeschosses kamen selbstklebende Teppichbodenfliesen zum Einsatz – spachtelten die Verarbeiter die gesamte Fläche vor Aufbringen des Oberbelages noch einmal komplett mit der fermacell™ Bodennivelliermasse ab. Entstanden ist ein Fußbodenaufbau, der bei einer Aufbauhöhe des Trockenestrichs von nur 35 mm den Anforderungen im Anwendungsbereich 3 (zulässige Einzellast 3,0 kN) entspricht sowie die Brandschutzanforderung F90 erfüllt.

Um die Brandschutzanforderungen zu erfüllen, wurde das Treppenhaus so abgetrennt, dass ein notwendiger Treppenraum entsteht.

Der PVC-Bodenbelag im Flur wurde auf dem fermacell® Estrich-Element 2 E 33 aufgebracht.

Das fermacell® Estrich-Element 2 E 33 wurde dann auf der fermacell™ Ausgleichsschüttung  (Dicke von 40 mm) verlegt und anschließend verklebt sowie vollflächig verspachtelt.

Der Bodenplaner von fermacell®

Interaktiv, einfach und schnell zum richtigen Ergebnis

Mit dem interaktiven Bodenplaner von fermacell® können Sie online ganz unkompliziert Ihren Bodenaufbau für verschiedene  Anwendungsbereiche konfigurieren. Der Bodenplaner eignet sich für die Planung im Wohnbereich, für die Bürofläche, für Restaurants und Cafés sowie für Kongresssäle, Theater und Kirchen nach DIN 1055-3.

Profis und private Endverbraucher gelangen mit der intuitiven Benutzeroberfläche sehr schnell zum richtigen Ergebnis. Sie definieren die Unterkonstruktion des Bodens, den gewünschten Oberflächenbelag und legen die  Anforderungen an den Wärme-, Schall- und Brandschutz fest. Durch ein logisches Auswahlverfahren sind dabei unrealistische Systemaufbauten ausgeschlossen.

Zum Schluss ermittelt fermacell den konkreten Materialbedarf für Ihr Projekt, so dass Sie zeitnah loslegen können.

Die "Alte Knabenschule"

Das Gebäude „Alte Knabenschule“, in dem die neue Fachakademie für Sozialpädagogik sowie die neue Berufsfachschule für Kinderpflege in Furth im Wald mit dem neuen Schuljahr ihre Arbeit aufgenommen haben, blickt auf eine wechselvolle Geschichte zurück.

Seit der Fertigstellung 1885 wurde es bis 1968 als reine Jungen-Schule genutzt. Anschließend diente es als Verwaltungsgebäude der französischen Garnison in Furth im Wald, später war hier die Volkshochschule untergebracht. Die unterschiedlichen Nutzungen erforderten zahlreiche bauliche Veränderungen. „Dennoch“, betont Dipl. Ing. Peter Hickl, Architekt und Stadtplaner im Architekturbüro planwerkstatt Architekten in Furth im Wald, „befindet sich die Bausubstanz insgesamt in einem guten Zustand.“

Trotzdem waren in dem Gründerzeitbau umfangreiche Umbauten nötig, um für beide Einrichtungen ein optimales Unterrichtsumfeld zu gewährleisten. Im Erdgeschoss wird der gemeinsame Verwaltungsbereich angegliedert. Hier finden außerdem der Werkunterricht sowie der Fachunterricht in Musik/Rhythmik statt. Die jeweils fünf Klassenzimmer mit Gruppenräumen sind ebenso wie der Fachunterrichtsraum für Kunsterziehung, der Demonstrationsraum für Säuglingsbetreuung sowie der ebenfalls von beiden Schulen genutzte Mehrzweckraum im ersten und zweiten Obergeschoss untergebracht.

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